Ein besonderes musikalisches Projekt, in das das Männerchor-Ensemble Sonamento viel Herzblut gesteckt hat, wurde kürzlich in der Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk in Hadamar im Rahmen eines Konzerts der Kulturvereinigung Hadamar und anlässlich des 700-jährigen Stadtjubiläums vorgestellt. Die 14 Sänger, unter der Leitung von Jakob Deckers und Fabian Fante, präsentierten Vertonungen von Gedichten des Hadamarer Pfarrers Franz Alfred Muth (1839–1890).
Im Jubiläumsjahr der 700-jährigen Stadtgeschichte Hadamars machten sich die beiden Chorleiter auf die Suche nach Kompositionen für Männerchor, die auf Texten von Muth basieren. Dieser hinterließ über 250 Gedichte, darunter Naturlyrik, Wanderlieder und humorvolle Erzählungen, und ist bis heute in Hadamar präsent – eine Straße trägt seinen Namen.
Im Zentrum des Konzerts standen Werke von Komponisten der Romantik, wie Michael Sendel, Josef Gabriel Rheinberger, Albert Becker, Ferdinand Möhring, Max Meyer-Olbersleben, Jakob Blied, Michael Töpler und Peter Piel. Die CD „Wie still, wie weit“, die mit Unterstützung der Stadt Hadamar in den Kirchen von Ellar und Dehrn aufgenommen wurde, diente als Grundlage für das Programm des Abends.
Caroline Ascher, die stellvertretende Vorsitzende der Kulturvereinigung, eröffnete das Konzert und begrüßte das zahlreich erschienene Publikum. Das Ensemble Sonamento begeisterte die Zuhörer unter dem Titel „Waldesnacht – Lyrische Lieder für Männerchor“ mit einem fein abgestimmten, harmonischen Gesang. Der Auftakt mit „Waldeinsamkeit“ von Michael Sendel gelang besonders stimmungsvoll. Das Ensemble schuf eine ruhige, fast meditative Atmosphäre, unterstützt von den wellenförmigen Klavierklängen von Jakob Gronemann, der Rheinbergers „Johannesnacht“ am Piano begleitete.
Jakob Deckers und Fabian Fante wechselten sich im Dirigat und in der Moderation ab, wo sie beide mit fließenden und eleganten Bewegungen dirigierten.
Aus Rheinbergers „Vier epische Gesänge“ wählte das Ensemble die Stücke „Nero“, „Rolands Horn“ und „Schelm von Bergen“. Besonders beeindruckend war die Textverständlichkeit, auch in den leisen Passagen, während „Schelm von Bergen“, im Dreiertakt gehalten, für eine erfrischende Abwechslung sorgte. Dramatische Höhepunkte bot das Stück „Konradin, der letzte Hohenstaufer“ von Max Meyer-Olbersleben, das von ruhigen, fast zarten Momenten zu kraftvollen Fortissimo-Passagen wechselte.
Mit viel Schwung präsentierte das Ensemble „Der kluge Küfergesell“ von Ferdinand Möhring, gefolgt vom heiteren „Weingruß“ von Jakob Blied. In weiteren Stücken wie „Bergesschau“, „Waldbächlein“ und „Waldesnacht“ entführten die Sänger das Publikum in typische Naturbilder der Romantik. Besonders „Waldbächlein“ fiel durch die variierenden Tempi auf, die Chorleiter Fabian Fante geschickt einsetzte.
Julian Schoth, einer der Sänger, sprach abschließend den Dank an alle Beteiligten der CD-Produktion aus, insbesondere an die beiden Chorleiter, die das Ensemble humorvoll und kompetent leiten.
Den Abschluss des Konzerts bildete die Uraufführung von „Ruhe auch du!“ der jungen Komponistin Lucia Birzer. „Damit haben wir nicht nur eine Komposition einer Frau im Repertoire, sondern Lucia Birzer hat uns auch eine völlig neue Klangwelt eröffnet“, sagte Schoth begeistert. Die Begeisterung des Publikums zeigte sich in lang anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen. Zum Abschluss sang das Ensemble noch einmal „Waldeinsamkeit“, dieses Mal in einer Version von Carl Steinhauer.
Nach dem Konzert hatten die Besucher die Gelegenheit, die CD „Wie still, wie weit“ zu erwerben. Weitere Konzerte des Ensembles Sonamento finden am 17. November in der Limburger Pallottinerkirche und am 23. Dezember in der Annakirche Limburg statt. Die CD ist zudem auf gängigen Musikplattformen wie Spotify erhältlich.