Aktuelles aus dem Rathaus

Amts- und Mandatsträger der Stadt Hadamar treffen sich zur Feldbegehung

Amts- und Mandatsträger der Stadt Hadamar informieren sich bei einem gemeinsamen Feldbegang über Themen der Landschaftspflege.

Start des Rundgangs war am Schloss.

Anett-Christin Hochheim, Leiterin des Amtes für den ländlichen Raum, gibt Einblicke in die Landwirtschaft und die Landschaftspflege.

Rund 30 Amts- und Mandatsträger der Stadt Hadamar trafen sich am Abend des 21.05.2025 auf Einladung von Herrn Stadtverordnetenvorsteher Michael Lassmann zum Feldbegang. Dabei haben sich die Stadtverordneten vom Amt für den ländlichen Raum, Umwelt, Veterinärwesen und Verbraucherschutz mit Sitz im Schloss Hadamar in einer Feldbegehung über Themen der Landschaftspflege informiert.

Der Rundgang zum Thema „Die Pflege der Landschaft im Spannungsfeld zwischen Gefahrenabwehr, Biodiversität und wirtschaftlichen Zwängen“ begann im Schlosshof des Schlosses Hadamar. Hier informierte Frank Zell, Leiter der Unteren Wasserbehörde, zunächst über die Notwendigkeit der Gewässerentwicklung und -pflege am Beispiel des Elbbaches. Ziel ist es, die in den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen bis Ende 2027 festgeschrieben Entwicklungsziele zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen. Thematisiert wurde auch die Notwendigkeit der Entnahme von sich durch die Gewässerdynamik aufbauenden Kiesbänken innerhalb des Gewässers in den Ortslagen. Grund hierfür ist die Gewährleistung der erforderlichen Abflussmengen für den Fall von Hochwasserereignissen, da das Gewässer in den Ortslagen keine Möglichkeit zur seitlichen Ausdehnung hat. Auch auf den schönen und umfangreichen Baumbestand entlang des Gewässers ging Herr Zell ein, der inzwischen leider überaltert ist und somit eines Pflegekonzeptes bedarf, um Totholzeinträge in das Gewässer zu verhindern. Diese können zur Verklausung von Brückendurchlässen durch angeschwemmtes Treibgut führen und somit zu Schäden außerhalb des Gewässerbettes führen. Herr Zell machte die Stadtverordneten auf hierfür zur Verfügung stehende Fördermöglichkeiten aufmerksam, da es sich beim Elbbach um ein Gewässer 2. Ordnung handelt, dessen Pflege zum Teil vom Land Hessen finanziert wird. Anträge hierfür können bei der Unteren Wasserbehörde gestellt werden.

Der zweite Teil der Feldbegehung führte die Stadtverordneten dann entlang der Nassau-Wäller-Rundroute in die freie Feldflur bis zum Flora-Fauna-Habitat Gebiet 5514-304 „Elbbachaue östlich von Elz“, welches sich mit einer Teilfläche von knapp 13 ha in der Gemarkung Niederhadamar befindet. Das Gebiet wurde unter den Schutz der Natura-2000-Gebiete der EU gestellt, um den dort vorkommenden blauschwarzen Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) und den Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea teleius) zu schützen sowie den Lebensraumtyp „Magere Flachland-Mähwiesen“ (LRT 6510), welcher auf 2,4 ha des Gebiets vorkommt, im Bestand zu erhalten und zu verbessern.

Der Weg bis zu dem FFH-Gebiet gab den Stadtverordneten die Gelegenheit, sich mit den gängigen Kulturen der Feldflur wie Weizen und Mähwiesen auseinanderzusetzen und hierüber Fachinformationen zu erhalten, führte aber auch vorbei an einem Feld mit Sojabohnen und einer Blühfläche. Alle Kulturen der Feldflur warten ersichtlich auf Regen, um sich entwickeln zu können. Anett-Christin Hochheim, Leiterin des Amtes für den ländlichen Raum, sowie der Stadtverordnete Matthias Stähler nutzten die Gelegenheit des Feldrundgang, um Einblicke in die Landwirtschaft wie auch die Landschaftspflege zu vermitteln. Sie machten die Stadtverordneten dabei auch auf die erforderliche Pflege von Wegrainen, deren Gräserdominanz sowie die Müllproblematik insbesondere entlang von Straßen aufmerksam.

Der Feldrundgang endete mit einem gemütlichen Beisammensein im Schlosshof und weiteren interessanten Gesprächen.