Mit seiner eigenen Interpretation von „Frei sein“ hat der Hadamarer Künstler Karl Wilhelm Diefenbach seinerzeit etliche Mitmenschen geprägt. Im Rahmen der Ausstellung „Para-Moderne. Lebensreformen ab 1900“ in der Bundeskunsthalle Bonn darf er deshalb auf keinen Fall fehlen. Und so ist die 1. Tafel des bekannten Diefenbach-Frieses „per aspera ad astra“ derzeit als Leihgabe in der Bundeskunsthalle zu sehen. Hadamars Bürgermeister Michael Ruoff ließ es sich nicht nehmen, zur Ausstellungseröffnung am 10.04.2025 zu fahren und die künstlerischen Zeugnisse dieser besonderen Zeit der Lebensreformen vor Ort zu bewundern.
Frei sein! Von den Zwängen des bürgerlichen Lebens, vom Kapitalismus und der industriellen Gesellschaft. So sah der Traum vieler junger Menschen um 1900 aus – und sie schmiedeten Pläne für den Ausstieg. Einer der Begründer dieser Bewegung war der Hadamarer Karl Wilhelm Diefenbach. Angeregt von seinen Idealvorstellungen eines Lebens in Harmonie mit der Natur fanden die damaligen Aussteiger zu einer radikalen Umstellung der Ernährung ohne Fleisch und Alkohol sowie des gesamten Lebens.
Die Ausstellung „Para-Moderne. Lebensreformen ab 1900“ in der Bundeskunsthalle Bonn nimmt das emanzipatorische Potenzial der Lebensreform in den Blick. Die 1. Tafel des Frieses „per aspera ad astra“ (übersetzt „auf rauer Bahn zu den Sternen“) des Hadamarer Künstlers ist eine wichtige Leihgabe für die Ausstellung, welche gemeinsam mit den anderen ausgestellten Kunstwerken dieses inspirierende und komplexe Projekt „Para-Moderne“ erst möglich gemacht haben. Die reizvollen Silhouetten der um das Jahr 1890 entstandenen insgesamt 34 Tafeln zeigen einen Festzug von Kindern und Tieren in paradiesischer Unschuld und im Einklang mit der Natur.
Die Kunstwerke können noch bis zum 10. August 2025 vor Ort in der Bundeskunsthalle Bonn bewundert werden. Weitere Informationen unter www.bundeskunsthalle.de/para-moderne.