Am Freitagabend, dem 27. September fand die feierliche Verleihung des 2. Glaspreises der Stadt Hadamar in der prachtvollen Schlossaula statt. Pünktlich um 18 Uhr begrüßte Bürgermeister Michael Ruoff die zahlreich erschienenen Gäste, die den Saal bis auf den letzten Platz füllten, um die Preisverleihung und die anschließende Sonderausstellung im Glasmuseum zu erleben. Die Verleihung bildete einen besonderen Höhepunkt im Rahmen des 700-jährigen Stadtjubiläums. Erstmalig wurde der Glaspreis der Stadt Hadamar im Jahr 2013 im Rahmen der Hadamarer Glaswoche ausgerichtet.
Die Preisverleihung markierte den Abschluss eines langen und sorgfältig geplanten Wettbewerbs. Der Weg führte über die Findung einer fachkundigen Jury, die Festlegung der Wettbewerbskriterien, eine öffentliche Ausschreibung und die Einsendung von Bildmaterial, bis hin zur Einsendung und Prämierung der Kunstwerke. Die Stadt Hadamar ist besonders Jürgen Lanio, dem engagierten Leiter der Arbeitsgruppe des Wettbewerbs und 1. stellvertretender Vorsitzendes des Trägervereins, zu großem Dank verpflichtet. „Mit seiner Hingabe hat er diesen Wettbewerb überhaupt erst möglich gemacht“, würdigte Bürgermeister Ruoff dessen unermüdliches Engagement. Auch den weiteren Jurymitgliedern, darunter Dr. Ulrike Hoppe-Oehl, Dr. Ruth Fabritius, Wolfgang Hofmann, Holger Schmidt sowie Reiner Eul, sprach Ruoff seinen herzlichen Dank aus.
Den mit 2.500 € dotierten 1. Preis erhielt Marius Zwick für seine beeindruckenden Werke "Hidden in the Shadows" und "Remember me". Diese Meisterwerke, geschaffen aus Sicherheitsglas, das mit Hammer und Meißel bearbeitet wurde, zeigen die kraftvollen Porträts zweier farbiger Männer mit packenden Blicken. Zwick interpretiert Flachglas auf eine völlig neue Weise, indem er durch das Herausbrechen einzelner Glasstücke faszinierende Porträts formt.
Der 2. Preis, verbunden mit einem Preisgeld von 1.500 €, ging an Andrea Viebach für ihr Werk „Fragile“. Es handelt sich um eine filigrane Komposition aus Pâte de Verre und Bullseye-Glas, die in Form eines großen Blattes aus reich geäderten Einzelblättern beeindruckt. Das Werk fesselte die Besucher besonders am Ende des langen Ganges des Glasmuseums mit seiner schwungvollen Dynamik.
Wolfgang Klee erhielt den 3. Preis und 1.000 € für seine Arbeit mit farbig beschichtetem Floatglas. Seine Skulptur aus hohen, hohlen Glaskörpern nutzt die große Dimensionen des Materials aus und fasziniert durch malerisch eingeschmolzene Farbverläufe an ausgewählten Stellen.
Angesichts der Vielzahl herausragender Werke entschied die Jury, zwei zusätzliche Preise zu vergeben. Der Sonderpreis in Höhe von 500 € ging an den italienischen Künstler Giuliano Gaigher für sein Werk „Mattone“, eine Darstellung des Veränderungsprozesses heißer Lava in einem massiven Glasblock. Der Förderpreis in Höhe von 250 € wurde an Wanja Sturhan verliehen, dessen Werk „Der Baum“ aus transparentem Borosilikatglas eine poetische Symbiose von Baum und Fels darstellt.
Die musikalische Begleitung der Preisverleihung durch Sebastian Prang am Flügel und Peter Titz an der Trompete verlieh dem Abend eine besondere Atmosphäre. Im Anschluss konnten die Gäste bei einem Glas Sekt die beeindruckende Sonderausstellung im Glasmuseum besichtigen, in der alle 65 eingereichten Glasexponate ausgestellt sind.
Die Ausstellung im Glasmuseum ist noch bis zum 15. Dezember 2024 an den Wochenenden von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen sind auf Anfrage auch außerhalb dieser Zeiten möglich. Der Katalog zur Ausstellung ist im Museum käuflich zu erwerben. Den feierlichen Abschluss bildet die Finissage am 16. Dezember 2024 um 17 Uhr bei der der Publikumspreis im Wert von 750 € verliehen wird. Die Gäste der Eröffnungsveranstaltung konnten hierzu ihre Stimme für ihr persönliches Lieblingswerk abgeben.