Aktuelles aus dem Rathaus

St. Anna Kapelle Hadamar

Entwurfswettbewerb für 8 neue Fenster gestartet.

Die St. Anna Stiftung Hadamar beabsichtigt, die hauseigene Kapelle des Gesundheitszentrums St. Anna mit neuen, künstlerisch gestalteten Fenstern auszustatten. Die Kapelle geht in ihrem Kern auf das 17. Jahrhundert zurück, ihre ursprünglich barocke Ausstattung ist jedoch nach mehreren Umbauten nicht mehr erhalten. Im Zusammenhang mit größeren Sanierungsmaßnahmen am Kirchengebäude soll die künstlerische Neugestaltung dieser raumprägenden Fenster durchgeführt und im Jahre 2024 abgeschlossen werden.


In diesem Zusammenhang wurden das Sachverständigenbüro Dr. Rauch, Koblenz, mit der Durchführung eines Nachwuchswettbewerbs zur Abgabe von Entwürfen für acht Fenster der Kapelle in Kooperation mit der Glasfachschule Hadamar beauftragt.
Der Wettbewerb richtet sich ausschließlich an Schüler/innen der Glasfachschule Hadamar. Teilnahmeberechtigt sind aktuelle Schüler/innen und Studierende sowie Absolvent/innen der Berufsfachschule, Berufsschule und Fachschule der letzten 7 Jahre, d.h. bis einschließlich Abschlussjahrgang 2015.


Die Aufgabe
Die St. Anna Kapelle besitzt an ihrer Nord- und Ostseite fünf leicht rundbogig gestaltete, einbahnige Fenster sowie drei moderne Rechteckfenster mit Isolierverglasungen auf der Empore. Diese acht Fensteröffnungen sollen neu gestaltet werden. Ein ovales Fenster unterhalb der Empore soll erhalten bleiben und ist daher nicht Bestandteil des Entwurfswettbewerbs.
Um einen möglichst großen Gestaltungsspielraum zu geben, möchte der Auslober die technische und gestalterische Ausführung der Werke nicht genauer eingrenzen.
In der inhaltlichen Ausarbeitung sollen sich folgende Gedanken zur Annakapelle und ihrer besonderen Bedeutung widerspiegeln (Anmerkungen von Herrn Pfarrer Fuchs).
Besucher der Kapelle, die zum Gottesdienst, zum persönlichen Gebet oder zur Erholung kommen, sind
- Patienten vor oder nach dem Arztbesuch im Gesundheitszentrum,
- Mitarbeitende im Gesundheitszentrum,
- Bewohner, Angestellte und Besucher des Hospizes

Ihnen soll die Kapelle einen Ort bieten, der ihre Gefühle verändern kann.
Wer bedrückt durch das ein oder andere Gespräch beim Arzt ist oder wem gerade ein solches Gespräch bevorsteht, soll aufgefangen werden und Kraft erhalten.
Wer durch eine gestellte Diagnose aus der Bahn geworfen ist, soll Halt finden.
Wer durch den kraftraubenden Besuch eines sterbenden Menschen erschöpft ist, soll Erholung finden.
Wer Ruhe braucht, soll diese dort finden.


Den Fenstern kommt dabei durch ihren großen Einfluss auf den Raum und die Lichtwirkung eine besondere Bedeutung zu. Die Gestaltung der Fenster soll ausdrücken, wofür auch die Heilige Anna steht, als Mutter der Heiligen Maria und Großmutter von Jesus: Wärme, Geborgenheit, Angenommen sein, Fürsorge, Trost, Kraft … Gleichzeitig sollen die Fenster in Anlehnung an die barocke Denk-, Lebens- und Gefühlsweise, entsprechend der Bauzeit der Kapelle die Verbindung von Innen und Außen herstellen.


Hinsichtlich der inhaltlichen Gestaltung und/oder technischen Umsetzung ist zu berücksichtigen, dass die Kapelle durch ihre Lage im Innenhof von zweckmäßigen Bauten umgeben ist, deren Ansicht den o.g. Anliegen entgegenstehen. Diese Gebäude sollen daher durch die Fenster der Kapelle nicht deutlich wahrgenommen werden.


Es wird empfohlen, sich vor der Ausarbeitung von Entwürfen einen persönlichen Eindruck der Kapelle und der Situation vor Ort zu machen. Ein Besuch ist über das Gesundheitszentrum St. Anna möglich (Maskenpflicht!): Zugang über den Eingang in der Nonnengasse 19 (Orthopädiegeschäft), im Gebäude durch die Tür nach rechts und vor dem Geschäft nach links wenden; oder von der Franz-Gensler-Straße 7 aus an der Nordseite der Kapelle vorbei, im Gebäude 2x links. Eine Musterachse an der Nordseite der Kapelle zeigt die ungefähre zukünftige Farbfassung der Wände. Ihre Berücksichtigung bei der Entwurfsgestaltung wird ebenfalls empfohlen. Im Zuge der Sanierung ist zudem geplant, die derzeitige Ausstattung teilweise zu entfernen und barocke Ausstattungselemente der Kapelle (ein Altarbild, vgl. Foto im Anhang, sowie zwei Heiligenfiguren) wieder in den Kirchenraum zu integrieren.

Die technisch-handwerkliche Ausführung der Fenster soll separat durch eine Glasmalereifirma erfolgen, die von dem/der Entwerfer/in betreut werden soll. Diese Firma wird nach der Entscheidung der Jury für einen künstlerischen Entwurf in einer separaten technischen Ausschreibung ermittelt und unmittelbar von Bauherren beauftragt. Der/die Entwerfer/in versichert mit Abgabe der Entwürfe, dass er/sie keine Vorausvereinbarung mit einer bestimmten ausführenden Werkstatt getroffen hat und bereit ist, mit dem Gewinner der handwerklichen Ausschreibung zusammen zu arbeiten.
 

Unterlagen
Für die Entwurfsbearbeitung werden folgende Anlagen zur Verfügung gestellt:
• Grundriss der Kapelle
• Maßangaben zu den Fenstern
• Fotos der räumlichen Situation

Erwartete Leistungen
Anonym abzugeben, mit einer selbstgewählten Tarnzahl versehen:
• Farbige Entwurfszeichnungen für insgesamt 8 Fenster im Maßstab 1:5
• Hinweise, ggf. Skizzen zu technischen Details
• kurzer Erläuterungstext

In zwei separaten, verschlossenen Umschlägen, mit derselben, selbstgewählten Tarnzahl versehen
• Honorarforderung für die Begleitung der Ausführung (in separatem, verschlossenem Umschlag)
• Verfasserangabe mit Nachweis des Schulabschlusses, aus dem das Abschlussjahr hervorgeht (Kopie von Abschlussurkunde, Zeugnis o.ä.; in separatem, verschlossenem Umschlag mit Nennung der Kto.-Verbindung)

Verfahren

Das Entwurfskonzept muss alle acht Fenster der Kapelle umfassen. Entwürfe für einzelne Fenster oder nur einen Teil der Fenster können nicht berücksichtigt werden. Die Bildung von Arbeitsgemeinschaften zur Erarbeitung und Einreichung von Entwürfen als gemeinschaftliches Konzept ist möglich.


Für das Verfahren werden die Regeln für die Auslobung von Wettbewerben (RAW 2004) und die Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2013) sinngemäß angewandt.
Alle Unterlagen müssen zusammen in einer Sendung anonym (als Absender bitte das Zentrale Pfarrbüro Hadamar angeben), mit einer sechsstelligen, selbstgewählten Tarnzahl versehen
bis zum 28. April 2023 10:00h


im Zentralen Pfarrbüro der katholischen Kirchengemeinde Hadamar, Schlossgasse 11, 65589 Hadamar eingehen. Eine persönliche Abgabe der Unterlagen ist möglich während der Öffnungszeiten des Pfarrbüros (gelten auch in den Osterferien mit Ausnahme der Feiertage):
Mo, Di, Do, Fr von 9.00 bis 11.00 Uhr und Di, Mi von 14.00 bis 16.00 Uhr


Die Arbeiten werden von einer Jury beurteilt, die sich aus folgenden Personen zusammensetzt:
Für den Bauherren: Verwaltungsrat der Stiftung St. Anna


Fachgutachter: Hr. Prof. Dr. Kloft, Diözesankonservator, Hr. Aulbach, Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Hr. Klöckner, Restaurator Fr. Meuer, Architekturbüro Heinrich


Vorsitz Jury und Moderation: Dr. Ivo Rauch, Sachverständigenbüro Dr. Rauch, Koblenz


Die Jury ermittelt den/die Gewinner/in des Wettbewerbs in einer Diskussionsrunde, wobei Änderungsvorschläge und Anregungen gegeben werden können. Über den Verlauf der Diskussionsrunde wird ein Protokoll erstellt. Es wird darauf hingewiesen, dass unabhängig von der Entscheidung der Jury kein Anspruch auf Umsetzung und Ausführung des gewählten Entwurfs besteht.

Zum Dank und als Anerkennung für die Teilnahme am Wettbewerb werden folgende Prämien ausgelobt:
1. Platz: 300,00 Euro
2. Platz: 200,00 Euro
3. Platz: 100,00 Euro
Prämiert werden die jeweiligen Entwurfskonzepte für alle acht Fenster. Im Falle von Arbeitsgemeinschaften ist die Prämie unter den am jeweiligen Entwurfskonzept beteiligten Künstler/innen aufzuteilen. Ein Anspruch seitens der Teilnehmer/innen auf Erstattung von Aufwendungen für Material u.ä. besteht nicht.


Die Entwürfe gehen in das Eigentum der St. Anna Stiftung Hadamar als Auslober über, Urheber- und Veröffentlichungsrechte bleiben den Entwurfsverfassern erhalten.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte schriftlich an die Adresse des mit der Ausrichtung beauftragten Büros Dr. Ivo Rauch, Arenberger Str. 190, 56077 Koblenz, Email: sekretariat@buerorauch.de.