Bundes- und Landtagsabgeordnete besuchen neue Straßenmeisterei von Hessen Mobil

Neuer Standort in Hadamar-Oberweyer bietet beste Voraussetzungen

Treffen auf dem Hof der Straßenmeisterei

Seit Ende Juni schlägt das Herz des Verkehrs im Landkreis Limburg-Weilburg in Hadamar, genauer gesagt im Gewerbegebiet „Auf den Sechsmorgen“ in Oberweyer. Von dort aus betreut nämlich inzwischen die neue Straßenmeisterei die hiesigen Bundes- und Landesstraßen. Nachdem die eigentliche Eröffnungsfeier Corona-bedingt ausfallen musste, folgten der Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch sowie die Landtagsabgeordneten Joachim Veyhelmann und Andreas Hofmeister nun einer Einladung von Hessen Mobil und Bürgermeister Michael Ruoff, den neuen Betrieb zu besichtigen.

„Ganz nach dem Motto ‘aus zwei mach eins‘ ersetzt der neue moderne Standort die bisherigen Straßenmeistereien in Weilburg und Brechen“ erklärt Thomas Benner, Dezernent Betrieb Westhessen von Hessen Mobil. Die Verantwortung für insgesamt 460km Straße (darunter auch die B49) macht den Standort zur größten Straßenmeisterei Hessens.

Neben dem Betriebsgebäude befinden sich auf dem Gelände diverse Fahrzeughallen/ -Stellplätze, ein Lager, eine Werkstatt und ein Lkw-Waschplatz. „Der große Innenhof bietet auch Sattelzügen ausreichend Platz zum Wenden“ erläutert der Leiter der Meisterei Gernot Fink. Bereits seit Sommer 2015 standen Hessen Mobil und die Stadt Hadamar über eine Ansiedlung in Austausch. Eine Analyse der Einsatzorte hatte ergeben, dass das Gewerbegebiet in Oberweyer eine optimale Lage bietet, um alle Straßen im Verantwortungsbereich gut erreichen zu können. Die Verhandlungen liefen stets konstruktiv, wie Bürgermeister Michael Ruoff bestätigt: „Die Firsthöhe der Salzhalle überschreitet die eigentlich im Bebauungsplan vorgesehenen 13 Meter um 2 Meter. Nach einem Befreiungs-Beschluss des Magistrats konnte die Halle dennoch auf dem Nachbargrundstück errichtet werden.“ Mit ihrer Kapazität von 2000t Streusalz erlaubt sie der Straßenmeisterei nun eine Bevorratung für einen ganzen (normalen) Winter.

Insgesamt 36 MitarbeiterInnen finden auf einer Gesamtfläche von 9.472 Quadratmetern einen gut ausgestatteten Arbeitsplatz vor, der alle Anforderungen an eine moderne Straßenmeisterei erfüllt und sowohl Betriebsabläufe als auch Effizienz verbessert. Dass unter den Bediensteten auch vier StraßenmeisterInnen-Auszubildende sind, freut alle in der Runde. „Unser Nachwuchs findet hier optimale Ausbildungsbedingungen und Perspektiven vor“ berichtet Eugen Reichwein, regionaler Bevollmächtigter der Hessen Mobil in Westhessen. „Von diesem Angebot für den hiesigen Arbeitsmarkt profitiert die Stadt Hadamar ebenso wie durch die erheblichen Vergaben von Hessen Mobil an hiesige Unternehmen“ stellt Bürgermeister Michael Ruoff fest.

Zu den Aufgaben der Straßenmeisterei zählen sowohl der Winterdienst als auch die Pflege der Randbegrünungen. Über die normalen Betriebszeiten hinaus ist ein Notbereitschaftsdienst eingerichtet. Dieser wird im Winter und bei Sturm erweitert, um möglichst jederzeit einen reibungslosen Verkehr zu ermöglichen - eine Aufgabe, die man durchaus als „systemrelevant“ bezeichnen könne, denn „die Verkehrsleistung hat einen direkten Einfluss auf die Wirtschaftsleistung“ so Dezernent Benner. Dabei bewege man sich immer in einem besonderen Spannungsfeld von drei maßgeblichen Faktoren: Umweltschutz, Arbeitsschutz und Verkehrssicherungspflicht.

Die Corona-Krise mache die Arbeit dabei nicht leichter. Um im Ernstfall die Handlungsfähigkeit möglichst lange gewährleisten zu können, habe man besondere Maßnahmen getroffen. Hierzu zählten sowohl besondere Dienstregelungen als auch die vermehrte Nutzung von Homeoffice, mit der man bei Hessen Mobil „gute Erfahrungen“ gemacht habe, so Eugen Reichwein. „Auch der Internetanschluss im Gewerbegebiet funktioniert gut“, bestätigt Straßenmeister Gernot Fink.

Kopfschmerzen bereiten den MitarbeiterInnen eher andere „Baustellen“ wie der Vandalismus an Schildern, den man laut Fink auf „konstant hohem Niveau“ sehe. Durch Beschädigung der reflektierenden Folien auf den Schildern entstünden schnell hohe Kosten. Auch das achtlose Wegwerfen von Müll durchs Autofenster an Abfahrten bereite viel Arbeit.

Im Rahmen der anschließenden Betriebsführung erläuterte Straßenmeister Fink den Anwesenden bereitwillig unter anderem auch technische Details zum Thema Salzstreuung. Wichtig sei dabei die so genannte „Präventivstreuung“ unmittelbar vor Entstehen von Glatteis. Dabei arbeite man vermehrt mit Feuchtsalz, da ein Streuen von trockenem Salz oft dazu führe, dass die Körner vom Boden weggefegt würden. Bis zu 13g Salz pro qm seien dabei heutzutage nur noch nötig.

Die Besucher aus der Politik zeigen sich nach dem Besuch angetan. „Der neue Standort bietet jetzt vor allem räumlich alle Möglichkeiten für die Durchführung aller vor einem Einsatz erforderlichen vorbereitenden Arbeiten“ lobt Joachim Veyhelmann, MdL. Sein Kollege Andreas Hofmeister stimmt zu: „Mit dem Stützpunkt in Weilburg für den Winterdienst bestehen nun hervorragende Rahmenbedingungen für den verantwortungsvollen Dienst der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um bestmöglich für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer im Landkreis zu sorgen." Der Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch nennt die neue Straßenmeisterei „ein tolles Beispiel, wie durch enges Zusammenwirken von Stadt, Landkreis und Land eine rundum gelungene Lösung geschaffen und zugleich einem erfolgreichen Produktionsunternehmen in Brechen Expansionsfläche angeboten werden kann“.

Foto: Thomas Benner (Dezernent Betrieb Westhessen, Hessen Mobil), Gernot Fink (Straßenmeister, Hessen Mobil), Joachim Veyhelmann (MdL), Andreas Hofmeister (MdL) Michael Ruoff (Bürgermeister), Eugen Reichwein (Regionaler Bevollmächtigter Westhessen, Hessen Mobil), Klaus-Peter Willsch (MdB) [v.l.n.r.] / Stadtmarketing Hadamar