1. Tafel des Diefenbach-Fries geht auf Reise

1. Tafel des Diefenbach-Fries wird an Bundeskunsthalle Bonn ausgeliehen.

Diefenbach-Fries im Stadtmuseum Hadamar.

Die 1. Tafel des weit über die Stadtgrenzen Hadamars hinaus bekannten Diefenbach-Frieses „per aspera ad astra“ geht auf Reise. Am 1. April wird die Tafel abgeholt, damit diese für die Dauer der Ausstellung "Para-Moderne. Lebensreformen ab 1900" vom
11. April bis 10. August 2025 in der Bundeskunsthalle Bonn zu sehen sein kann.

Die Ausstellung "Para-Moderne. Lebensreformen ab 1900" beschäftigt sich mit der Befreiung von den Zwängen des bürgerlichen Lebens, vom Kapitalismus und der industriellen Gesellschaft. Bei diesem Traum vieler junger Menschen um 1900 standen die Rückkehr zur Natur und das Leben in Frieden im Zentrum, gemischt mit einem neuen Lebensgefühl aus Gesundheit, Körperkultur und Spiritualität, welches sich eine passende Ästhetik suchen sollte. Die Ausstellung nimmt das emanzipatorische Potenzial der Lebensreform ab 1900 in den Blick. Gezeigt werden Zeugnisse der unterschiedlichen Reformbewegungen und deren ästhetische Ausformungen in den Bereichen Design, Lebenskultur und Kunst. So beschreibt die Bundeskunsthalle Bonn die Ausstellung.

Der Fries „per aspera ad astra“ (übersetzt „auf rauer Bahn zu den Sternen“) des in Hadamar geborenen Lebensreformers und Malers Karl Wilhelm Diefenbach darf hierbei nicht fehlen. Diefenbach sehnte sich nach einem Paradies auf Erden, konnte es aber nicht erreichen. Mit seinem Fries gelang ihm zumindest ein Blick darauf: Die reizvollen Silhouetten der um das Jahr 1890 entstandenen 34 Tafeln zeigen einen Festzug von Kindern und Tieren in paradiesischer Unschuld und im Einklang mit der Natur. Der Künstler selbst sagte seinerzeit dazu, dass es sich dabei um „meines Lebens Traum“ handele. Der Festzug fesselt bis heute den Betrachter und bestätigt viele in der Ansicht, dass die Wurzel allen Übels in der Zivilisation und das Heil allein in einem Leben in Einklang mit der Natur liege.

Kein Wunder also, dass der Fries in den vergangenen Jahren bereits mehrfach an große Museen ausgeliehen wurde und die 1. Tafel nun wieder auf Reise geht. Wenn nicht in renommierten Ausstellungen zu sehen, schlängeln sich die Silhouetten durch das Stadtmuseum der Stadt Hadamar. Dort hat der Fries auch während der momentan stattfindenden umfassenden Renovierungsarbeiten, aufgrund derer das Stadtmuseum noch das gesamte Jahr 2025 über geschlossen sein wird, seinen Heimatplatz.