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1250 Jahre Oberweyer - Ein Dorf wächst neu zusammen

Großes Engagement der Bürger ermöglicht großes Festprogramm

Foto: Privat

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Für den ältesten Hadamarer Stadtteil Oberweyer ist dieses Jahr ein ganz besonderes. Der Ort am Rande des Westerwaldes wurde vor 1250 Jahren erstmals urkundlich erwähnt. Aus diesem Anlass feiern die Bewohnerinnen und Bewohner aus Oberweyer sich und ihre lange Geschichte mit ganz unterschiedlichen Veranstaltungen und Aktionen. Um das Dorf und seine Gemeinschaft besser zu verstehen, lohnt ein Blick zurück. Es ist August 2019 und das Dorfgemeinschaftshaus in Oberweyer ist bestens gefüllt. An diesem Abend findet die Auftakt-veranstaltung zur 1250-Jahrfeier statt und die Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen, sich zu beteiligen. "Wir waren schlicht überwältigt von der Resonanz und den vielen Ideen, die uns entgegengebracht wurden. Auch dass viele an diesem Abend da waren, die sonst bislang nicht so am Dorfleben teilgenommen hatten, hat uns wahnsinnig gefreut", sagt Klaus Härtle vom Organisationsteam. Schnell zeigt sich, dass ein großes Interesse an diesem Jubiläum besteht. Und dieses Interesse und Engagement mündete in unzähligen Projekten, die es nun galt, in die Tat umzusetzen. Im Rückblick beschreiben die Organisatoren jenen Abend im August vor fast zweieinhalb Jahren so: Das Dorf wächst neu zusammen.

Wie in Oberweyer alles begann, lässt sich im Dorfmuseum nachschauen und nachlesen. Winfried Martin hütet und verwaltet dort einen wahren Fundus an Erinnerungsstücken. Wie so oft begann alles mit einer Urkunde. Im Fall von Oberweyer mit einer Schenkungsurkunde vom Jahre 772 im Lorscher Codex. Die Ruppertinerin Rachilde vermachte damals ihre Liegenschaften in verschiedenen Dörfern des Lahngaues dem Kloster Lorsch, darunter auch in Wilere. Dieser Begriff ist heute im Ort wohl den wenigsten noch bekannt. "Wilere bezeichnete ursprünglich ein einzelnes Haus oder eine Bauernschaft, wie wir heute noch unter Weiler eine kleine Siedlung verstehen", berichtet Winfried Martin. Wegen dieser allgemeinen Benennung in einer Zeit, da Siedlungen noch weit auseinanderlagen, müsse die Entstehung des Ortes in eine frühe Zeit fallen, so Martin. Und weil der Ortsname echt alemannischen Ursprungs sei, könne man daraus schließen, dass die Alemannen den Ort gegründet haben oder unmittelbar an der Siedlung beteiligt waren. Wann und wie aus Wilere dann letztlich Weyer wurde, sei unbekannt. In den ältesten Kirchenregistern von 1663 sind jedenfalls die beiden heutigen Ortsnamen Ober- und Niederweyer zu finden. Die Geschichte von Oberweyer ist das eine, doch das Jubiläum in diesem Jahr soll auch das Hier und Jetzt widerspiegeln. Und da tut sich seit der Auftaktveranstaltung vor fast zwei Jahren eine Menge. "Die Bürgerinnen und Bürger arbeiten mit Feuereifer daran, um dem Ort ein würdiges Jubiläum zu bereiten", weiß Klaus Härtle. Er koordiniert gemeinsam mit einem neunköpfigen Organisationsteam die vielen Projekte. Und da haben alle gut zu tun. So soll ein Dorfplatz errichtet, Bäume entlang der Ausfallstraßen gepflanzt und der Spielplatz renoviert werden. Zudem finden über das Jahr hinweg verschiedene Veranstaltungen wie beispielsweise eine Theateraufführung, eine "Lange Tafel" oder eine historische Kirmes statt. Das Jubiläum gipfelt Anfang Juli im Festwochenende mit einem offiziellen Festakt und einem Umzug durch den Ort. Auch Schirmherr Michael Lassmann, Stadtverordnetenvorsteher von Hadamar, ist beeindruckt vom Engagement in Oberweyer. "Hier wurde die Gunst der Stunde genutzt, um weitreichendere Initiativen und Projekte zur Verschönerung des Ortsbildes in Angriff zu nehmen. Oberweyer darf im Jahr 2022 mit Stolz sein beachtlich  langes Bestehen feiern", schreibt Lassmann in einem Grußwort an die Bürger. Stolz sind sie in Oberweyer jedenfalls jetzt schon, auf das  bislang Erreichte und auf das, was im Jubiläumsjahr noch kommen wird

Das Festprogramm ist prall gefüllt und abwechslungsreich

Die Corona-Pandemie erschwert den Organisatoren der 1250-Jahrfeier die Planungen für das Jubiläum. Dennoch laufen die Vorbereitungen, und die Verantwortlichen gehen davon aus, möglichst alle geplanten Veranstaltungen durchführen zu können. Bislang mussten lediglich die Fastnachtsveranstaltung und der Kinderumzug auf Anfang Mai verschoben werden.

Text: Jörg  Bill

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