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Ausstellungseröffnung: „Hadamarer Schicksale in Zeiten von Krieg und Gewaltherrschaft“

Die Ausstellung im Rahmen der Veranstaltungen zum 700-jährigen Stadtjubiläum der Stadt Hadamar wird am 27. Januar um 16 Uhr eröffnet.

Die Stadt Hadamar kann auf eine 700 Jahre lange, wechselvolle Geschichte zurückblicken. Menschen mit unterschiedlichen Schicksalen trugen zu einer Weiterentwicklung der Stadt und ihrer Gesellschaft bei. Auf die gesamten 700 Jahre seit Erlangen der Stadtrechte in Hadamar gesehen, kann die Geschichte der Stadt als humanistisch geprägt angesehen werden. Die kaum ein Jahrhundert währende „Fürstenzeit“ nach Erhebung 1650 des nassauischen Grafen Johann Ludwig zum Fürsten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation dürfte dafür wesentliche Impulse gegeben haben. 
Doch die dunkle Seite der deutschen Geschichte spiegelt sich spätestens seit Beginn des letzten Jahrhunderts deutlich in der Stadt wider. Das nationalsozialistische Verbrechen des massenhaften Krankenmordes auf dem Mönchberg und die Zerstörung jüdischen Lebens gehören wesentlich dazu. Vor dem Hintergrund der vielfältigen Erfahrungen von Bürgerinnen und Bürgern mit Krieg und Gewaltherrschaft hat eine Arbeitsgruppe der Festtagskommission des Stadtparlaments eine Ausstellung erarbeitet. Sie spannt einen erinnerungspolitischen Bogen vom Ersten Weltkrieg bis in die Gegenwart. Vierzehn Hadamarer Schicksale, von jüdischen Soldaten des Ersten Weltkrieges über Verfolgte der „Euthanasie“ bis zu Leidtragenden der Kriege in Syrien und der Ukraine, werden im Rahmen des Stadtrechtejubiläums auf zehn Tafeln zum Nachdenken anregen. Die Ausstellungstafeln sind im öffentlichen Raum der Altstadt verteilt, vom Gefallenendenkmal auf dem Untermarkt bis zum Neumarkt – mit einer Übersichtstafel am Schlossplatz. 

Am Samstag, den 27. Januar 2024, um 16 Uhr wird diese Ausstellung in der ehemaligen Synagoge Hadamars (Nonnengasse 6 - gegenüber dem St. Anna Gesundheitszentrum) vorgestellt und eröffnet. 

Hierzu wird herzlich eingeladen. Prof. Dr. Jan Erik Schulte, der Leiter der Gedenkstätte und der Arbeitsgruppe, wird unter Bezug auf den 27. Januar als internationalem Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust sprechen. Auch sollen einzelne Biografien präsentiert werden.

Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.

Auf der Veranstaltung werden Film- und Tonaufnahmen sowie Fotos gemacht, mit deren auch späteren Verwendung sich die Besuchenden durch die Teilnahme einverstanden erklären.