Aktuelles aus dem Rathaus

„Carmina Burana“ in der Nepomuk-Kirche Hadamar

Am Samstag, 6. Mai, 19 Uhr, wird die „Carmina Burana“ in der Kirche St. Johannes Nepomuk in Hadamar erklingen.

Bildquelle: Torsten Ganske

Die Wucht starker Schlagzeug- und Bläserbesetzung, dynamischer, oft ins Pompöse gehender Gesang in heute kaum noch bekannten, geheimnisvoll anmutenden Sprachen: Carl Orffs „Carmina Burana“ gilt als Ausnahmefall unter den Chorkompositionen. Doch gerade wegen dieser Sonderstellung ist das Werk bis heute populär.


Am Samstag, 6. Mai, 19 Uhr, wird die „Carmina Burana“ in der Kirche St. Johannes Nepomuk in Hadamar erklingen. Dekanatskantor Martin Buschmann wagt damit als musikalischer Leiter der seit rund 15 Jahren an diesem Ort laufenden Chorkonzertreihe ein Experiment. Standen bislang Kompositionen aus dem 18. und 19. Jahrhundert im Mittelpunkt, geht es diesmal mit der „Carmina Burana“ um Musik auf mittelalterlicher Basis, die aber eigentlich im 20. Jahrhundert geschaffen wurde.


Auch inhaltlich setzt das Werk einen Kontrast zu den bisherigen Aufführungen. Denn die mittellateinischen und mittelhochdeutschen Texte sind vor allem weltliche Spott-, Trink- und Liebeslieder, die Orff 1936/37 überarbeitete und mit neu komponierter Musik versah. Wegen der guten Aufnahme durch die Kulturpolitik des „Dritten Reiches“ sind Komponist und Werk bis heute umstritten.


Orff ging in seiner Arbeit recht frei mit dem überlieferten Originaltext um. Da zu seiner Zeit die Rekonstruktion alter Musik noch an ihren Anfängen stand, schuf er die Vertonung weitgehend neu. Dabei orientierte sich Orff an dem, was von der mittelalterlichen Musik noch bekannt war oder was die Zeitgenossen für mittelalterlich hielten. Er wählte oft einfache, aber eingängige und mitreißende Melodien, die ihre Wirkung neben dem energiegeladenen Chor- und Solisteneinsatz vor allem aus der starken Schlagzeug- und Bläserbesetzung ziehen.


Als Chor gestaltet die Kantorei des evangelischen Dekanats an der Lahn das Konzert. Den instrumentalen Part übernimmt das Mittelhessische Kammermusikensemble. Darüber hinaus ist der Kinderchor der evangelischen Kirchengemeinden Hadamar und Weilburg beteiligt. Das Dekanat, die evangelische Kirchengemeinde und die Kulturvereinigung Hadamar tragen die Reihe gemeinsam. Die katholische Kirchengemeinde stellt ihre Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk als Konzertort zur Verfügung. Als Solisten wirken Rahel Maas (Sopran), Dr. Harald Leyser (Tenor) und Christos Pelekanos (Bass) mit. Rahel Maas studierte Gesang und Gesangspädagogik in Frankfurt und Basel. Als Konzertsängerin wirkte sie unter anderem an der Berliner Philharmonie, der Tonhalle Zürich, der Royal Albert Hall und bei internationalen Festivals wie den BBC Proms, Rhein Vokal, MiTo Settembre Musica und dem Bach-Festival Arnstadt. Harald Leyser ist in der regionalen Chorszene im Westerwald aktiv. Christos Pelekanos hat ebenfalls Gesang und Gesangspädagogik mit Schwerpunkt Oratorium und Lied in Frankfurt studiert. Er lehrt Gesang an der Musikschule Oberursel. Neben der Arbeit mit dem Vokalquintett „Teatro del Mondo“ wirkte er im Deutschen Kammerchor, der Rheinischen Kantorei, dem Immortal-Bach-Ensemble, dem Kammerchor Stuttgart, dem Orpheus-Vocalensemble und dem Balthasar-Neumann-Chor mit.


Eintrittskarten sind an folgenden Vorverkaufsstellen erhältlich: Schreibwaren Dutell, Gymnasiumstraße 6, und Buchhandlung Hämmerer, Schulstraße 9, in Hadamar, DGS Markt, Mainzer Landstraße 19, in Niederhadamar, „Buch & Tee“, Rathausstraße 2, in Elz und Juwelier Doris Wagner, Bahnhofstraße 8-10, in Limburg. Darüber hinaus wird in der Kirche die Abendkasse geöffnet sein. Der Eintritt kostet 20 Euro im Vorverkauft und 25 Euro an der Abendkasse. Der ermäßigte Eintritt für Schüler und Studierende beträgt 15 Euro. Ermäßigte Karten sind lediglich an der Abendkasse gegen Vorlage entsprechender Ausweise erhältlich. Besucher werden gebeten, sich auf die relativ niedrigen Temperaturen im Kirchenraum einzustellen.