Aktuelles aus dem Rathaus

Gasaustritt bei der Firma Tyczka

Aktuelle Statusmeldung 29.02.2024, 19:30 Uhr

Nach wie vor werden an verschiedenen Stellen im Sperrgebiet explosive Gaskonzentrationen im öffentlichen Kanal gemessen. 150 Tonnen ausgetretenes Gas, hat sich auch im weit verzweigten Kanalsystem ausgebreitet, abgesetzt und ist teils auch in Hohlräume und Mulden gewandert. Ein aufwändiges Durchlüftungsverfahren, wo Wasser in den Kanal gedrückt und dann zurückgesaugt wird. Bei diesem Sog zieht es auch das Gas aus den Kanalschächten. Wird dann Gas hochkonzentriert gemessen, muss immer wieder eine längere Pause bis zur nächsten Durchflutung liegen. Ein zeitintensives und aufwändiges Verfahren, welches für alle aber das Sicherste ist, da es verhindert, dass Gas auch über die Hausanschlüsse ins die Häuser gedrückt wird.

Für die kommende Nacht ist auch gewährleistet, dass genau diese Arbeiten, die komplette Nacht weitergeführt werden können, um so schnell wie möglich 0% explosive Gaskonzentration im Kanal festzustellen. Eine Vorgehensweise, die sich die Einsatzleitung und der Krisenstab der Stadt Hadamar, auch nochmal einmal von unabhängigen, aber absolut erfahrenen Fachleuten der Firma Infraserv aus Höchst haben bestätigen und für richtig haben erklären lassen. Denn auch diese haben bestätigt, dass zuerst die Kanäle frei von hochexplosiven Gaskonzentrationen sein müssen, bevor eine Begehung und Durchlüftung der Häuser im Sperrgebiet überhaupt zielführend ist.

Die weiterhin hohe Gaskonzentration in den Kanälen, hat somit auch den zeitlichen Plan des Tages, mit ersten Hausbegehungen zu beginnen, zur Nichte gemacht. Die Vorbereitungen sind getroffen und es wären auch genügend Kräfte vor Ort von den Landkreisen Marburg-Biedenkopf, Gießen und Vogelsberg, um auch schon heute Nacht, sofern eine 100 % Freimeldung der Kanäle zu verzeichnen wäre, mit einer Begehung der Häuser zu beginnen. Dies muss die Einsatzleitung aufgrund der Sicherheit der Einsatzkräfte, aber je nach aktueller Lage entscheiden. Auch für morgen früh sind wieder neue Trupps aus den umliegenden Landkreisen angefordert, um schnellstmöglich mit einer Begehung starten zu können.

Eine positive Vermeldung des Tages ist, dass der Domschacht von den Einsatzkräften komplett vom Eis bereit werden konnte und somit sicher davon auszugehen ist, dass es keine weitere Leckage gibt und kein Gas mehr unkontrolliert ausströmen kann.

Was auch noch einmal besonders zu erwähnen ist, dass zu 99% die betroffenen Anwohner ihre Schlüssel an der Sammelstelle im Sportheim abgegeben haben. Auch die gegenseitige Hilfsbereitschaft der betroffenen Anwohner war bemerkenswert, da der eine an die andere dachte. Bürgermeister Michael Ruoff hat in der heutigen Pressekonferenz um 17 Uhr ein deutliches Dankeschön, an die betroffenen Bewohner des Sperrgebietes gerichtet. Die Art und Weise, wie sich so viele eigenständig, seit nun mehr 4 Tage, um ihre Unterbringung bemühen. „Sie haben durch Ihre Eigeninitiative bei den Einsatzkräften vor Ort, im Betreuungszug am Evakuierungslager und der Stadtverwaltung Hadamar für eine unheimliche Entlastung gesorgt. Es hätten wesentlich mehr Evakuierungslager errichtet und betreut werden müssen, wenn Sie sich nicht selbst so toll organisiert hätten. Dafür danken wir Ihnen sehr‘, so die Worte des Bürgermeisters an die betroffenen Anwohner des Sperrgebiets.

Der Krisenstab der Stadt Hadamar gibt bereits jetzt bekannt, dass wenn die Anwohner in ihre Häuser zurückkehren, es ein Merkblatt bei der Schlüsselausgabe geben wird, wie sich beim ersten Betreten der Häuser zu verhalten ist und das gründlich, mindestens eine Stunde sämtliche Bereiche des Hauses/ der Wohnung quergelüftet werden müssen. Auch ist mitzuteilen, dass eine Freigabe des Sperrgebiets und ein Zurück-in-die-Häuser für alle Betroffenen, zentral für alle bekanntgegeben wird. Vorher wird auch zuerst der Strom flächendeckend, außer auf dem Unfallgelände, wieder angeschaltet.

Das Bürgertelefon ist unter der 06433 89 114 heute noch bis 22 Uhr und Morgen wieder ab 8 Uhr besetzt.