Nachrichten zum Stadtjubiläum

Ausstellung - „Hadamarer Schicksale in Zeiten von Krieg und Gewaltherrschaft“

Eine Ausstellung im Rahmen der Veranstaltungen zum 700-jährigen Stadtjubiläum der Stadt wurde eröffnet

Stadtrat Harald Hoppe gratuliert der Arbeitsgruppe v.r.n.l. um Prof. Dr. Jan Erik Schulte, Volker Soßdorf, Renate und Karl Kreis, Michael Lassmann, Christoph Speier und Laura Volk zum tollen Ergebnis. Es fehlen Anne Badmann, Birgit Sucke und Judith Sucher.

Die Stadt Hadamar kann auf eine 700 Jahre lange, wechselvolle Geschichte zurückblicken. Menschen mit unterschiedlichen Schicksalen trugen zu einer Weiterentwicklung der Stadt und
ihrer Gesellschaft bei. Auf die gesamten 700 Jahre seit Erlangen der Stadtrechte in Hadamar gesehen, kann die Geschichte der Stadt als humanistisch geprägt angesehen werden. Die kaum ein Jahrhundert
währende „Fürstenzeit“ nach Erhebung 1650 des nassauischen Grafen Johann Ludwig zum Fürsten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation dürfte dafür wesentliche Impulse gegeben haben.

Doch die dunkle Seite der deutschen Geschichte spiegelt sich spätestens seit Beginn des letzten Jahrhunderts deutlich in der Stadt wider. Das nationalsozialistische Verbrechen des massenhaften
Krankenmordes auf dem Mönchberg und die Zerstörung jüdischen Lebens gehören wesentlich dazu.

Vor dem Hintergrund der vielfältigen Erfahrungen von Bürgerinnen und Bürgern mit Krieg und Gewaltherrschaft hat eine Arbeitsgruppe der Festtagskommission des Stadtparlaments eine Ausstellung erarbeitet. Sie spannt einen erinnerungspolitischen Bogen vom Ersten Weltkrieg bis in die Gegenwart. Vierzehn Hadamarer Schicksale, von jüdischen Soldaten des Ersten Weltkrieges über Verfolgte der „Euthanasie“ bis zu Leidtragenden der Kriege in Syrien und der Ukraine, regen im Rahmen des Stadtrechtejubiläums auf zehn Tafeln zum Nachdenken an.

Die Ausstellungstafeln sind im öffentlichen Raum der Altstadt verteilt, vom Gefallenendenkmal auf dem Untermarkt bis zum Neumarkt – mit einer Übersichtstafel am Schlossplatz.

Am Samstag, dem 27. Januar 2024, um 16 Uhr wurde diese Ausstellung im Beisein vieler interessierter Besucher in der ehemaligen Synagoge Hadamars vorgestellt und eröffnet. Prof. Dr. Jan Erik Schulte, der Leiter der Gedenkstätte und der Arbeitsgruppe, sprach unter Bezug auf den 27. Januar als internationalem Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Auch wurden einzelne Biografien präsentiert, die in den nächsten Ausgaben von Hadamar Aktuell einzeln vorgestellt werden.

Stadtrat Harald Hoppe bedanke sich herzlich, stellvertretend für den Bürgermeister, bei allen Mitwirkenden der Arbeitsgruppe, die diese zum Nachdenken anregende Ausstellung ermöglicht haben und somit einen bleibenden und wertvollen Beitrag zum Stadtjubiläum geleistet haben.